Bundesamt für Privatversicherungen BPV

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Anzahl der unter Aufsicht gestellten Versicherungseinrichtungen

Von den 27 am 31. August 2006 unter der Aufsicht des BPV stehenden
Lebensversicherungsunternehmen sind vier Niederlassungen ausländischer
Stammhäuser. Die 27 Lebensversicherungs-unternehmen unterstehen alle der
ordentlichen Aufsicht durch das BPV. Vom 1. September 2005 bis zum 31. August
2006 hat der Bestand der beaufsichtigten Lebensversicherer den Abgang eines
schweizerischen Lebensversicherers durch Fusion und Zuwachs durch eine
Niederlassung eines luxemburgischen Lebensversicherers erfahren.

Seit dem 1. September 2005 sind bei den Schadenversicherungsunternehmen 2 mit
Sitz im Ausland hinzugekommen. Ein Schadenversicherungsunternehmen mit Sitz
in der Schweiz verschwand aus dem Markt durch Fusion, ein zweites wurde im
Berichtsjahr2004 als Schadenversicherer statt als Krankenkasse gemeldet. Die
Niederlassung eines deutschen Schadenversicherers wurde geschlossen und aus
der Aufsicht entlassen. Der Bestand nahm demnach netto um 1 von 119 auf 118 ab
und setzt sich per 31. August 2006 aus 78 schweizerischen Schadenversicherern,
36 Schadenversicherern mit Sitz in einem EU-Staat, einem Schadenversicherer mit
Sitz im Europäischen Wirtschaftsraum EWR und 3 Schadenversicherern mit Sitz in
einem Drittland (Commonwealth und Übersee) zusammen (Tabelle 2).

Am 31. August 2006 waren 69 Rückversicherungsunternehmen zum
Geschäftsbetrieb zugelassen. Diese teilen sich in 22 professionelle Rückversicherer
und 47 Rückversicherungs-Captives auf.

In der Periode vom 1. September 2005 bis 31. August 2006 wurden 2
Betriebsbewilligungen für einen professionellen Rückversicherer und eine
Rückversicherungs-Captive erteilt. Zudem sind die Betriebsbewilligungen für 2
Rückversicherungs-Captives aus der Vorperiode nachzumelden. Ein professioneller
Rückversicherer sowie 4 Rückversicherungs-Captives wurden aus der Aufsicht
entlassen.

Ferner ist zu berücksichtigen, dass Rückversicherungsunternehmen mit Sitz im
Ausland nicht der schweizerischen Aufsicht unterstellt sind.
Wir haben die Beobachtung der Konzentration der auf dem Schweizer Versicherungsmarkt agierenden Direktversicherer im Jahr 2005 fortgesetzt und verfügen nun schon über einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren (1996 bis2005). Als Massstab für den Marktanteil haben wir das Bruttoprämienvolumen zu Hilfe genommen (Tabelle 3).
 
1996
2001
2002
2003
2004
2005
Markt-
wachstum
1996-2005
Lebensversicherer

 
 
 
 
 
 
 
Anzahl
Marktakteure

31

29

26

26

27

26

-16.1%
Bruttoprämien in Mio. CHF

27'523

33'426

34'802

32'311

30'358

29'901

+8.6%
Schadenversicherer

 
 
 
 
 
 
 
Anzahl
Marktakteure

91

115

116

116

116

117

+28.6%
Bruttoprämien in Mio. CHF

12'927

17'330

18'252

19'273

20'306

20'663

+59.8%

Sowohl die Zahl der Lebensversicherer als auch die Zahl der Schadenversicherer
hat sich seit dem Jahr 2002 stabilisiert. Dabei haben wir sämtliche konzessionierten
Lebens- und Schadenversicherer mitgezählt, auch wenn sie im Beobachtungsjahr
kein zählbares Geschäft in ihren Büchern hatten. Das Bruttoprämienvolumen der
Lebensversicherer hat zum dritten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr
abgenommen (-1.5%), wenn auch in spürbar geringerem Ausmass. Dasjenige der
Schadenversicherer ist in ununterbrochener Folge seit 1996 angewachsen (+1.8%),
jedoch in spürbar geringerem Ausmass. Verfrüht wäre es, aus dieser Tabelle
abzuleiten, dass gegenüber dem Vorjahr die Konzentration sowohl bei den
Lebensversicherern wie bei den Schadenversicherern stagniert sei. Vielmehr lässt
sich die Konzentration anhand der individuellen Daten messen. Wir benützen zu
diesem Zweck das Herfindahlsche Konzentrationsmass.

Unsere Messungen haben folgende Ergebnisse erbracht (Tabelle 4):
Messung der Konzentration
1996
2001
2002
2003
2004
2004
Lebensversicherer
Nach Herfindal in %
In Kalibrierungseinheiten

11.82
6.9

14.98
5.5

15.19
5.4

14.11
5.8

13.98
5.9

15.41
5.3
Schadenversicherer
Nach Herfindahl in %
In Kalibrierungseinheiten

9.18
8.8

7.09
11.5

7.46
10.9

7.41
11.0

7.62
10.7

7.69
10.6

Anhand der Tabelle 4 lässt sich ableiten, dass bei den Lebensversicherern die
Konzentration zwischen 1996 und 2002 zunahm (um 3.37 Prozentpunkte von
11.82% auf 15.19%), danach zurückging (um 1.3 Prozentpunkte auf 13.89%) und
im letzten Jahr wieder spürbar zunahm (um 1.52 Prozentpunkte auf 15.41%). Sie
steht nun bei 5.3 Kalibrierungseinheiten. Vorerst umgekehrt verlief die
Konzentration bei den Schadenversicherern. Sie nahm zwischen 1996 und 2001 ab
(um 2.09 Prozentpunkte von 9.18% auf 7.09%). Im 2002 ging es um 0.37
Prozentpunkte nach oben. Seither pendelt die Konzentration um 7.5% herum, was
cirka 11 Kalibrierungseinheiten entspricht.

Die Fusionen des Jahres 2002 im Lebensversicherungssektor bewirkten bloss einen
bescheidenen Anstieg der Konzentration (Konzentrationszunahme von 5.5 auf 5.4
Kalibrierungseinheiten). Seither haben keine Fusionen stattgefunden bis zum
vergangenen Jahr. Im 2005 bewirkten im Wesentlichen die Bereinigungen in der
Swiss Life-Gruppe den vermeldeten Anstieg der Konzentration (Konzentrationszunahme von 5.9 auf 5.2 Kalibrierungseinheiten). Bei den Schadenversicherern stagniert die Konzentration weiterhin bei cirka 11 Kalibrierungseinheiten.

Beachtet man darüber hinaus allfällige Konzernzugehörigkeiten unter den
beaufsichtigten Versicherern, so bestätigt sich das bereits beobachtete Verhalten
auf höherem Niveau: Für 2001 befand sich bei den Lebensversicherern die
Konzentration mit 16.73% in der Nähe von 5 Kalibrierungseinheiten, bei den
Schadenversicherern mit 8.63% in der Nähe von 9 Kalibrierungseinheiten. Seither
bewegten sich die Konzentrationsmessungen sowohl bei den Lebensversicherern
(16.71% im 2002, 15.79% im 2003, 16.46% im 2004, 16.08% im 2005) als auch
bei den Schadenversicherern (8.51% im 2002, 8.61% im 2003, 8.40% im 2004,
8.45% im 2005) in der Nähe der bereits 2001 beobachteten Werte. Der Vergleich
der Konzentrationsmessungen mit und ohne Berücksichtigung der
Gruppenzugehörigkeiten zeigt auf, dass vor allem im Lebensversicherungssektor
die Gruppenstrukturen durch Fusionen und Bestandesübertragungen gestrafft
werden. Dabei ist eine Bündelung auf Einheitsmarken zu beobachten.

Man kann sich die Frage stellen: Wie mobil ist die gemessene Marktkonzentration?
Es geht dabei nicht nur um das Grösser- oder Kleinerwerden der Konzentration,
sondern darum, ob grosse Versicherer klein oder kleine gross geworden und ob am
Versicherungsmarkt neue Anbieter aufgetaucht oder alte verschwunden sind. Mehr
zur Messung solcher Phänomene berichten wir
in einem späteren Jahr.

Personalbestand der Versicherungsunternehmen
Die Angaben betreffend Anzahl Mitarbeiter umfassen Innen- und Aussendienst.
Zwischen 2004 und 2005 ist der gesamte Personalbestand der privaten
Versicherungsunternehmen in der Schweiz erstmals seit Ende 2002 wieder
gewachsen, nämlich um 2'510 Einheiten (+6.3%) von 40'108 auf 42'618. Der
Personalbestand der Schadenversicherer hat um 3'902 Einheiten zugenommen
(+15.2%), wogegen die Personalbestände der Lebensversicherer (-1'324
Einheiten, das heisst -12.4%) und der Rückversicherer (-68 Einheiten, das heisst
-1.9%) Rückgänge erlitten haben (Tabelle 6).

Allerdings sind die Zunahme im 2004 und die Abnahme im 2005 bei den
Lebensversicherern zu relativieren, weil 10 der 12 grössten Lebensversicherer
mit einem Schadenversicherer unter einem Holdingdach vereint sind und somit
die Aufteilung zwischen dem Lebens- und Schadenversicherer nicht so klar
gezogen werden kann.
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