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Capital Accord
Die im Konsensverfahren im Basler Ausschuss für Bankenaufsicht erlassenen Mindeststandards gelten - trotz keiner supranationalen Befugnis - aufgrund ihrer inhaltlichen Überzeugungskraft sowie der Unterstützung durch die G10-Zentralbank-Gouverneure und Finanzminister als globaler Massstab. Das wohl bedeutendste Regulierungswerk ist der "Capital Accord". Der Capital Accord umschreibt als Mindeststandard die anrechenbaren und erforderlichen Eigenmittel. Seit seinem Erlass wurde der Capital Accord mehrmals punktuell revidiert. Erfasste dieser ursprünglich explizit nur Kreditrisiken, werden seit 1996 auch Marktrisiken mitberücksichtigt. Die nach dem Capital Accord berechnete Eigenkapitalquote von Banken, oft als BIZ-ratio bezeichnet, muss mindestens 8 Prozent der risikogewichteten Aktiven betragen. Das BIZ-ratio wird von vielen Banken als Zeichen ihrer Solvenz ausgewiesen und von den Rating-Agenturen als eine der massgeblichen Beurteilungsgrundlagen herangezogen. 1998 begann der Basler Ausschuss mit einer umfassenden Revision des Capital Accord ("Basel II"), die im Jahre 2004 abgeschlossen und ab 2007 national umgesetzt werden soll. Sie bezweckt eine differenziertere und vollständigere Erfassung der Risiken durch die Anerkennung externer und interner Ratings für Kreditrisiken und den Einbezug operationeller Risiken. Überdies soll die erste, bisher einzige Säule des Capital Accord, die die minimalen Eigenmittelanforderungen betrifft, ergänzt werden. Einerseits durch individualisierte, auf das einzelne Institut zugeschnittene Aufsichtsverfahren (Supervisory review process, zweite Säule) und andererseits durch - zwecks Verstärkung der Aufsichtsanstrengungen - vermehrte Offenlegung von Risiken und Eigenmittelausstattung (dritte Säule, Marktdisziplin). |
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