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2013

Betriebsrechnungen 2012: Lebensversicherer erneut mit starkem Zuwachs in der zweiten Säule

Die Nachfrage nach Vollversicherungslösungen der privaten Schweizer Lebensversicherer hat 2012 deutlich zugenommen. Sie widerspiegelt den Sicherheitsbedarf der Unternehmen in der beruflichen Vorsorge. Die Lebensversicherer erwirtschafteten 2012 total Erträge in der Höhe von 8,7 Mrd. CHF. Davon sind 92,4% den Versicherten zugeflossen, 23% allein zur Verstärkung der Rentendeckungskapitalien. Das Betriebsergebnis der Lebensversicherer für die berufliche Vorsorge fiel zum vierten Mal in Folge positiv aus. Das wirtschaftliche Umfeld für die Lebensversicherer bleibt aber weiterhin anspruchsvoll. 
Zum achten Mal legt die FINMA eine vollständige Betriebsrechnung für die berufliche Vorsorge der privaten Schweizer Lebensversicherer vor. Mit dieser Publikation sorgt die FINMA für Transparenz, welche sich positiv auf das Verhalten der Versicherer auswirkt. Wichtige Kennzahlen, z.B. zu den Kosten, zur Ausschüttungspolitik und zu den Kapitalanlagen, zeigen Stärken und Schwächen der Marktteilnehmer und erlauben Konkurrenzvergleiche. Dies kommt den Unternehmen, die bei privaten Lebensversicherungen Vorsorgeschutz suchen, und ihren Mitarbeitenden zugute.

Die Spar-, Risiko- und Kostenprozesse der acht in der beruflichen Vorsorge tätigen privaten Lebensversicherer erwirtschafteten 2012 insgesamt Erträge in der Höhe von 8,7 Mrd. CHF. In Form von Versicherungsleistungen, Erhöhungen der technischen Rückstellungen und Überschussbeteiligungen sind diese zu 92,4% an die rund 2,2 Mio. Versicherten zurückgeflossen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquote von 90% wurde übertroffen. Nach dem für die Branche schwierigen Krisenjahr 2008 verzeichneten die acht Lebensversicherer zum vierten Mal in Folge ein positives Betriebsergebnis. 2012 lag dieses bei 661 Mio. CHF. Den überwiegenden Teil verwendeten die Versicherer zur Stärkung ihres Solvenzkapitals, das wegen anhaltend tiefer Zinsen geschwächt worden war.

Spar- und Risikoprozess: positive Ergebnisse, hoher Verstärkungsbedarf

Die privaten Lebensversicherer erwirtschafteten 2012 im Sparprozess gute Anlageergebnisse. Die Renditen auf den Kapitalanlagen bewegten sich in ähnlichem Rahmen wie 2009, 2010 und 2011. In den Jahren 2005 bis 2012 betrug die durchschnittliche Nettokapitalanlagerendite 2,84% pro Jahr. Ein Wiederanstieg der Schadenbelastung aufgrund von Invalidität und Tod kombiniert mit tieferen Prämieneinnahmen schmälerte die positiven Ergebnisse im Risikoprozess. Dank den insgesamt positiven Ergebnissen konnten die technischen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Alters- und Hinterbliebenenrenten mit Zuweisungen von total 1'995 Mio. CHF verstärkt werden. Eine Aufstockung der Rückstellungen ist notwendig, damit die Versicherungsverpflichtungen gewährleistet werden können. Sie dient damit dem Schutz der Versicherten und der Stabilisierung der zweiten Säule.

Kostenprozess: Rückgang der Pro-Kopf-Kosten, Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen

Die ausgewiesenen Betriebskosten pro Kopf sind im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 2,6% gesunken und sind damit das sechste Jahr in Folge rückläufig. Lagen die Pro-Kopf-Kosten 2007 noch bei 462 CHF, so belaufen sich diese 2012 auf 381 CHF. Da die Verwaltung von aktiven Versicherten, Rentenkollektiven und Freizügigkeitspolicen unterschiedlich kostspielig sein kann, stellt die FINMA den Betriebsaufwand für 2012 neu nach Kostenträgern dar. Pro Kopf ergeben sich folgende Werte (2012):
  • Aktive Versicherte 467 CHF
  • Rentenbezüger 449 CHF
  • Freizügigkeitspolicen 94 CHF

 

Was sind Vollversicherungslösungen?

Vollversicherungslösungen beinhalten Rundumgarantien für die Risiken der beruflichen Vorsorge. Sie beinhalten die Garantie des Zinssatzes zur Verzinsung der Altersguthaben, die Garantie des Rentenumwandlungssatzes und der gesprochenen Renten, die Garantie der Todesfall- und Invaliditätsleistungen sowie der adminsitrativen Durchführung der beruflichen Vorsorge.

Was ist der Spar-, Risiko- und Kostenprozess?

Sparprozess: Der Sparprozess beinhaltet die Verzinsung der Altersguthaben, die Umwandlung der Altersguthaben in Altersrenten sowie die Abwicklung der Alters- und Hinterbliebenenrenten als Aufwand. Der Ertrag im Sparprozess besteht aus den erzielten Nettokapitalanlageerträgen.
Risikoprozess
: Der Aufwand im Risikoprozess beinhaltet die Auszahlung von Todesfall- und Invaliditätsleistungen (in Form von Kapitalleistungen und Rentenzahlungen) sowie der mit laufenden Altersrenten verbundenen Anprüche und Hinterbliebenenrenten. Der Ertrag im Risikoprozess entspricht den Risikoprämien.
Kostenprozess: Der Ertrag im Kostenprozess entspricht den Kostenprämien. Der Aufwand im Kostenprozess wird durch die Aufwendungen für die administrative Durchführung der beruflichen Vorsorge bestimmt. 

 

 

Offenlegungsschema 2012

Zuletzt geändert: 06.09.2013 Grösse: 1.06  MB
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