Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat an ihrer heutigen Jahresmedienkonferenz ausgeführt, welch bedeutende Rolle die institutionelle Unabhängigkeit der Behörde und die Einbettung in einem rechtsstaatlichen Kontrollumfeld spielen. Ausserdem führte die FINMA aus, wie sie den technologischen Wandel in der Finanzbranche unterstützt, indem sie Innovation ermöglicht und Missbrauch durch unseriöse Anbieter konsequent bekämpft. Schliesslich sprach die FINMA die Bekämpfung der Cyberkriminalität an und plädierte hier für eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Im Jahr 2017 war die FINMA in der Aufsicht über das Geschäftsverhalten stark gefordert. So hat die FINMA schwere Fälle von Marktmanipulation und Insiderhandel geahndet. Damit zeigte die Aufsichtsbehörde, dass sie keine Manipulationen duldet und die Marktintegrität schützt. Auch im Bereich der Geldwäschereibekämpfung war sie erneut mit mehreren Enforcementfällen konfrontiert. Zwar verhält sich die grosse Mehrheit der Finanzinstitute korrekt, trotzdem beeinträchtigt das Fehlverhalten einiger weniger die Reputation des Schweizer Finanzplatzes. Im Bereich der Regulierung und des Prüfwesens initiierte die FINMA Arbeiten, welche die Proportionalität der Regulierung und Aufsicht weiter stärken. Hier standen regulatorische Erleichterungen für kleinere und weniger riskante Finanzinstitute im Zentrum.
"Unabhängig" bedeutet nicht "unkontrolliert"
FINMA-Verwaltungsratspräsident Thomas Bauer hat an der heutigen Medienkonferenz unterstrichen, dass eine unabhängige Aufsichtsbehörde für einen gut funktionierenden Finanzmarkt zentral ist. "Die Unabhängigkeit der FINMA ist kein Selbstzweck und bringt klare Vorteile für den Finanzplatz und seine Kunden", so Bauer. Er präzisierte aber, dass die FINMA trotz Unabhängigkeit nicht unkontrolliert sei: "Kontrollmechanismen gibt es auf unterschiedlichen Ebenen." Der Verwaltungsrat fungiere als interne Kontrolle. Der Bundesrat habe weitreichende Mitbestimmungsmöglichkeiten. Zudem gewährleiste die parlamentarische Oberaufsicht und richterliche Kontrolle die rechtsstaatliche Einbindung der FINMA. Bauer resümierte: "Die Tätigkeit der FINMA ist im staatlichen Gefüge sinnvoll eingebettet. 'Unabhängig' bedeutet nicht 'unkontrolliert'."
Digitaler Wandel: Cyberrisiken gilt es ernst zu nehmen
FINMA-Direktor Mark Branson ging in seinen Ausführungen auf die Innovation und den technologischen Wandel in der Finanzbranche ein. Er erläuterte, dass neue Geschäftsmodelle, insbesondere jene rund um Kryptowährungen, sowohl Chancen als auch Risiken für die Kunden und die Finanzinstitute bergen. Branson hielt diesbezüglich fest: "Unser Ziel ist es, dass Innovatoren für einen gesunden Wettbewerb sorgen können, zugleich aber die Integrität des Finanzplatzes geschützt bleibt." Mark Branson ging in seinem Referat auch auf die Thematik der Cyberrisiken ein. Das Risiko für Cyberattacken steige mit der zunehmenden Digitalisierung. "Cyberangriffe sind das grösste operationelle Risiko für das Finanzsystem geworden," warnte Branson. Entsprechend habe die FINMA in diesem Bereich gezielt Know-how aufgebaut. Branson plädierte dafür, den interdisziplinären Austausch innerhalb des öffentlichen Sektors und mit der Branche bezüglich Cyberrisiken noch deutlich auszubauen und resümierte: "Gemeinsam erreichen wir hier mehr als jeder für sich."
Kosten der FINMA stabil
Anlässlich ihrer heutigen Jahresmedienkonferenz veröffentlichte die FINMA rückblickend auf 2017 ihren Geschäftsbericht, bestehend aus Jahresbericht und Jahresrechnung, wie auch den Enforcementbericht. Die Jahresrechnung der FINMA weist für das Jahr 2017 einen Aufwand von 121 Millionen Franken aus. Damit befindet sich der Aufwand auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Der Personalbestand ist seit 2013 weitgehend stabil.
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