Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA veröffentlicht ihre strategischen Ziele für die Periode von 2021 bis 2024. Diese wurden heute vom Bundesrat genehmigt. Die insgesamt zehn Ziele zeigen auf, wie die FINMA ihr gesetzliches Mandat erfüllen will und welche Schwerpunkte sie dabei setzt. Die Ziele betreffen verschiedene Bereiche des Kunden- und Systemschutzes, aber auch betriebliche Themen.
Mit dem Jahr 2021 bricht für die FINMA eine neue Strategieperiode an. Entsprechend dem gesetzlichen Auftrag hat der FINMA-Verwaltungsrat die strategischen Ziele 2021-2024 festgelegt und dem Bundesrat zur Genehmigung unterbreitet. Die Genehmigung des Bundesrates erfolgte nun am 18. November 2020. Die FINMA legt zudem in "Schwerpunkten" dar, wie sie die strategischen Ziele in den kommenden vier Jahren konkret umsetzen wird.
Stabilität und die Begleitung des Strukturwandels
In der Analyse der vorangegangenen Strategieperiode 2017-2020 hat die FINMA festgestellt, dass bezüglich der Stabilität der Finanzinstitute wichtige Fortschritte gemacht wurden, die mitunter dazu geführt haben, dass der Finanzplatz Schweiz in der Corona-Krise eine hohe Widerstandsfähigkeit aufweist. Die strategischen Ziele 2021-2024 stehen deshalb in diesem Bereich im Zeichen der Kontinuität. Ein Schwerpunkt der FINMA bleibt weiterhin die Stabilität der Beaufsichtigten, insbesondere die starke Kapitalisierung und die Liquidität (Ziel 1) sowie die weitere Entschärfung des Too-big-to-fail-Problems (Ziel 4). Daneben setzt sich die FINMA dafür ein, dass das Finanzsystem trotz struktureller Herausforderungen möglichst robust und kundenorientiert bleibt (Ziel 5). Dabei berücksichtigt die FINMA, dass die Corona-Krise vorbestehende Risiken und Unsicherheiten verstärkt.
Geschäftsverhalten, Risikomanagement und Corporate Governance
Auch das Geschäftsverhalten der Beaufsichtigten wird im Fokus der FINMA bleiben: Die FINMA wird ihre Aufsichtstätigkeit weiterhin so ausrichten, dass sie das Geschäftsverhalten der Finanzinstitute insbesondere bei der Bekämpfung der Geldwäscherei und bei den Themen „Suitability“, „grenzüberschreitender Geschäftsverkehr“ und „Marktverhalten“ nachhaltig positiv beeinflusst. (Ziel 2). Neu als separates Ziel aufgeführt sind die Bereiche Risikomanagement und Corporate Governance (Ziel 3). Ein vorausschauender Umgang mit Risiken sowie wirksame Checks und Balances in der Organisation sind Garant für dauerhafte Stabilität, die Einhaltung der Geschäftsverhaltensregeln und nachhaltigen Erfolg.
Innovation und Nachhaltigkeit
Innovation ist und bleibt ein zentrales Element für die FINMA in all ihren Aufgabenbereichen (Ziel 6). Sie wendet die geltenden Vorschriften auf innovative Geschäftsmodelle und Produkte pragmatisch und vorausschauend an und stellt sicher, dass diese auf dem Markt eine faire Chance haben. In einem neuen Ziel verankert, ist das Thema Nachhaltigkeit (Ziel 7). Die FINMA bezieht insbesondere klimabezogene Finanzrisiken in ihre Aufsichtstätigkeit mit ein und hält die Finanzinstitute zu einem transparenteren Umgang mit diesen Risiken an. Damit leistet sie einen Beitrag zur nachhaltigen Ausrichtung des Finanzplatzes Schweiz.
Risikoorientierte Regulierung und internationale Anerkennung
Die FINMA setzt sich weiter für eine risikoreduzierende, proportionale und wenig komplexe Regulierung am Schweizer Finanzplatz ein, die zudem gleichwertig ist mit internationalen Standards (Ziel 8). Die FINMA bringt die Schweizer Interessen aktiv in internationalen Gremien ein und ist für Aufsichtsbehörden im Ausland eine anerkannte und verlässliche Partnerin.
Effizienz und Weiterentwicklung der Behörde
Die FINMA setzt ihre Ressourcen effizient und risikobasiert ein, um ihren erweiterten gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Der Einsatz neuer Technologie trägt zu Effizienz- und Effektivitätsgewinnen bei (Ziel 9). Eine effektive, effiziente und international anerkannte Finanzmarktaufsicht braucht hochqualifizierte Führungskräfte und Mitarbeitende. Diese stehen beim neuen strategischen Ziel 10 im Mittelpunkt. Die FINMA fördert mit ihrer Personalpolitik die kontinuierliche Weiterbildung, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, die Chancengleichheit und Diversität ihres Personals.
Kontakt
Tobias Lux, Mediensprecher
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