News

Medienmitteilung
2021
TBTF

Die FINMA sieht Fortschritte bei der Recovery- und Resolution-Planung der systemrelevanten Finanzinstitutionen – es bleiben aber Lücken

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA veröffentlicht ihre jährliche Beurteilung der Recovery- und Resolution-Planung (Stabilisierungs- und Abwicklungsplanung) der systemrelevanten Schweizer Finanzinstitute und verzeichnet in den Arbeiten weitere Fortschritte: Erstmals verfügen alle inlandorientierten systemrelevanten Banken PostFinance, Raiffeisen und Zürcher Kantonalbank über glaubwürdige Resolution-Strategien. Die Grossbanken Credit Suisse und UBS erzielten weitere Verbesserungen bei der globalen Abwickelbarkeit.

Systemrelevante Schweizer Finanzinstitute müssen mit einer Recovery- und Resolution-Planung (Stabilisierungs- und Abwicklungsplanung) aufzeigen, wie sie sich im Krisenfall stabilisieren oder wie sie ohne Hindernisse saniert oder liquidiert werden können, unter Aufrechterhaltung der für die Schweiz systemrelevanten Funktionen. Die FINMA veröffentlicht jährlich eine Beurteilung über die Fortschritte dieser Arbeiten. Damit schafft sie Transparenz über den Stand der Too-big-to-fail-Arbeiten betreffend die global systemrelevanten Banken Credit Suisse und UBS, die inlandorientierten systemrelevanten Banken PostFinance, Raiffeisen und Zürcher Kantonalbank sowie die systemisch bedeutsamen Finanzmarktinfrastrukturen SIX x-clear und SIX SIS.

Glaubwürdige Resolution-Strategien von PostFinance, Raiffeisen und Zürcher Kantonalbank – Lücken bei der Umsetzbarkeit

Gegenüber 2019 haben PostFinance, Raiffeisen und Zürcher Kantonalbank ihre Notfallplanung erheblich verbessert. Erstmals weisen alle eine glaubwürdige Resolution-Strategie auf. Für die Umsetzbarkeit der Notfallpläne sind aber noch weitere Schritte notwendig, namentlich zum vollständigen Aufbau der verlustabsorbierenden Mittel für die Rekapitalisierung im Krisenfall, im Fall der PostFinance auch bei der Entwicklung einer Alternativstrategie.

UBS und Credit Suisse mit verbesserter globaler Abwickelbarkeit – noch offene Arbeiten

Die Schweizer Notfallpläne der global systemrelevanten Banken UBS und Credit Suisse beurteilt die FINMA weiterhin als umsetzbar. Bei der UBS bleibt ein Vorbehalt aufgrund weiter plangemäss abzubauender finanzieller Verflechtungen innerhalb der Gruppe bestehen. Die Grossbanken konnten auch weitere Fortschritte in ihrer globalen Abwickelbarkeit erzielen, d.h. beim ihrerseits erforderlichen Aufbau der Fähigkeiten bzw. Abbau von Hindernissen zur Umsetzung der Resolution-Strategie.

 

Um die globale Abwickelbarkeit zu erreichen, sind auch regulatorische und aufsichtsrechtliche Anforderungen seitens Behörden noch zu entwickeln bzw. zu finalisieren, insbesondere im Liquiditätsbereich.

 

Die Recovery-Pläne der systemrelevanten Banken hat die FINMA auf dem Stand von 2019 im Jahr 2020 genehmigt.

Finanzmarktinfrastrukturen mit verbesserten Recovery-Plänen – Präferierte Resolution-Strategie für SIX x-clear definiert

Die Recovery-Pläne der systemrelevanten Finanzmarktinfrastrukturen SIX x-clear und SIX SIS haben sich gegenüber 2019 verbessert, erfüllen jedoch noch nicht die hohen Voraussetzungen an eine Genehmigung. Für die zentrale Gegenpartei SIX x-clear hat FINMA ihre präferierte Resolution-Strategie definiert. In diesem Rahmen sind eine temporäre Fortführung der systemkritischen Funktionen in Anwendung eines vollständigen Wind-downs der Geschäftstätigkeit vorgesehen.

Stand der Arbeiten per Ende 2020

Zusammenfassung

Weiterführende Informationen:

Hintergründe zum Schweizer Too-big-to-fail-Regime

Die FINMA informiert umfassend über die Too-big-to-fail-Regulierung in der Schweiz, über ihre Rolle als Resolution-Behörde und zu den Verfahren für die Beurteilung der Abwickelbarkeit sowie über den Anleger- und Konsumentenschutz auf dem Schweizer Finanzplatz.

Kontakt

Tobias Lux, Mediensprecher
Tel. +41 31 327 91 71
tobias.lux@finma.ch

Vinzenz Mathys, Mediensprecher
Tel. +41 31 327 19 77
vinzenz.mathys@finma.ch


Backgroundimage