Vor-Ort-Kontrollen (auch Supervisory Reviews genannt) sind themenbezogene Kontrollen. Sie erfolgen im Rahmen der prudenziellen Aufsicht und ermöglichen es der FINMA, sich ein eigenes Bild über einen Geschäftsbereich, ein Geschäftsfeld oder eine Funktion des betroffenen Beaufsichtigten zu machen. Dank Quervergleichen zwischen den Einzelinstituten gewinnt die FINMA zugleich auch eine bessere Marktübersicht.
Supervisory Reviews sind ein Instrument der direkten Aufsicht. Solche direkten Aufsichtsaktivitäten erfolgen situationsbezogen durch die zuständigen Aufseher oder Spezialisten der FINMA beim Beaufsichtigten selber. Den rechtlichen Rahmen dafür bildet Art. 24 Abs. 1 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes.
Die Anzahl der Vor-Ort-Kontrollen pro Jahr ist von Institut zu Institut unterschiedlich und hängt von der Aufsichtsintensität ab. Diese wiederum wird bestimmt von der Einteilung in FINMA-Risikokategorien und durch das Rating der FINMA für jeden Beaufsichtigten.
In der Regel werden die Kontrollen im Rahmen einer Jahresplanung durchgeführt. Es können aber aufgrund besonderer Ereignisse weitere, ausserplanmässige Supervisory Reviews hinzukommen. Eine Vor-Ort-Kontrolle dauert wenige Tage bis mehrere Wochen, falls eine vertiefte Beurteilung von Sachverhalten notwendig ist.