Der Stresstest ist ein Aufsichtsinstrument, welches die FINMA bei ausgewählten prudenziell beaufsichtigten Instituten anwendet. Ein Stresstest dient dazu, die Auswirkungen einer möglichen Krise auf die Eigenmittel und Solvenz der Institute zu ermitteln. Dabei müssen die getesteten Institute über ausreichende Kapital- und Liquiditätspuffer verfügen, um unvorhergesehene Ereignisse jederzeit auffangen zu können. Wäre dies nicht der Fall, würde die FINMA dem betreffenden Institut beispielsweise eine Verminderung der Risikopositionen oder eine Verstärkung der Kapitalbasis anordnen.
Dieses Aufsichtsinstrument basiert auf den Grundsätzen («Principles for sound stress testing practices and supervision») des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht. Demnach ist zu unterscheiden zwischen Stresstests, welche die ganze Bank betreffen, und spezifischen Stresstests für bestimmte Produkte oder Portfolien. Beispiele für letztere sind Stresstests für Zinsrisiken und für Kreditrisiken im Hypothekarbereich. Bei diesen wird die entsprechende Exposition einer Bank unter adversen Gesichtspunkten analysiert und beurteilt.
Stresstests werden üblicherweise bei mehreren beaufsichtigten Instituten gleichzeitig durchgeführt. Dies ermöglicht es der FINMA, Vergleichsanalysen zu erstellen und somit wichtige Erkenntnisse zum Risikoprofil der im Finanzmarkt tätigen Institute zu gewinnen.